Strategischer Teambau

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Um erfolgreiche strategische Pokémon-Kämpfe zu bestreiten, ist es wichtig, ein gut aufgebautes Team zu verwenden. In den meisten Fällen ist es nicht sinnvoll, einfach die sechs Lieblingspokémon ins Team aufzunehmen, stattdessen ist es wichtig, auf die Spielstärke und verschiedenen Rollen der Pokémon im Competitive Play einzugehen und diese möglichst effektiv zusammenzufügen. Im Folgenden geht es um die Faktoren, die beim Teambau beachtet werden sollten.

Das Kampfformat

→ Hauptartikel: Tier

Der erste Schritt, um ein gutes Team zu bauen, ist das Kampfformat, das sogenannte Tier, dieses Teams festzulegen. Die einzelnen Tiers unterscheiden sich hinsichtlich der spielbaren Pokémon. Die Regeln dieser Tiers werden von der Smogon University bestimmt. Diese Regeln sollen dafür sorgen, dass die Kämpfe möglichst ausbalanciert und fair gestaltet werden. Dadurch wird verhindert, dass eine einzige Strategie die meisten Kämpfe bestimmt, stattdessen sind viele verschiedene Strategien effektiv anwendbar. Zusätzlich wird dafür gesorgt, dass eine große Anzahl an Pokémon sinnvoll spielbar ist. Dadurch wird gewährleistet, dass auch schwächere Pokémon in den niedrigeren Tiers Verwendung finden können. Kämpfe nach diesen Regeln finden mit sechs Pokémon pro Spieler statt. Die meisten Online-Kämpfe werden nach diesen Regeln bestritten, wobei das OU-Tier das am meisten gespielte Tier ist.

Der Einfluss des aktuellen Metagames

Nachdem man sich für ein Tier entschieden hat, ist es wichtig, sich zu informieren, wie das Metagame in diesem Format aussieht. Das Metagame beschreibt dabei, welche Taktiken derzeit beliebt sind, welche Pokémon häufig verwendet werden und welchen Attacken, Items, FP-Verteilungen etc. diese benutzen.

Um an diese Informationen zu kommen, können verschiedene Methoden angewendet werden. Die erste, aber auch aufwendigste Methode, ist die Informationsbeschaffung durch das Anschauen anderen Kämpfe aus diesem Tier. Da es in der achten Spieleneration allerdings keine Kampfkamera mehr gibt, kann man nicht sich nicht mehr Kampfcodes von Kämpfen aus dem jeweiligen Tier besorgen. Stattdessen kann man entweder auf YouTube-Videos zurückgreifen oder sich Kampfwiederholungen von Pokémon Kampf-Simulatoren, wie beispielsweise Pokémon Showdown, anschauen. Generell ist diese Methode nützlich, wenn man noch keine Erfahrung in diesem Kampfformat gesammelt hat, sodass man erstmal einen groben Überblick über das Tier und die oft genutzten Pokémon bekommt. Jedoch ist es schwierig, die genauen Spielweisen der Pokémon zu erfahren, da in den Kämpfen oft nicht alle Attacken verwendet werden und auch die FP-Verteilungen nicht eindeutig einsehbar sind.

Die zweite Methode zur Informationsbeschaffung ist das Durchlesen von Analysen zu den Pokémon des Tiers. In den Strategie-Artikeln werden die Spielweisen der einzelnen Pokémon der Tiers erklärt, wodurch man die auch Gründe für einzelne Attacken und Basispunkte (FP) erfährt. Neben den Strategie Artikeln werden jeden Monat sogenannte Usage Stats von der Smogon University veröffentlicht. In diesen werden zu sämtlichen spielbaren Kampfformaten die Nutzungshäufigkeiten der Pokémon angegeben, wodurch man einsehen kann, welchen Pokémon man oft begegnet und welche zu den eher selten gespielten Pokémon gehören. Diese Häufigkeiten stammen aus den Kämpfen auf Pokémon Showdown. Außerdem werden von der Smogon University Viability Rankings zu verschiedenen Formaten entwickelt. Diese Artikel versuchen möglichst gut anzugeben, welche Pokémon in dem jeweiligen Tier am besten sind. Mit diesen verschiedenen Informationsquellen kann man vor allem einen theoretischen Einblick in das aktuelle Metagame des Tiers gewinnen. Diese helfen dem Spieler, um zu wissen auf welche Spielweise er sich bei den gegnerischen Pokémon einstellen muss, wenn er ihnen gegenübersteht. Zudem kann man sich ein Bild davon machen, welchen Pokémon man besonders oft begegnen wird, sodass man ein Team bauen kann, dass gut mit den sehr beliebten Pokémon klar kommt.

Um sich ein besonders gutes Bild des aktuellen Metagames zu machen, sind sowohl das Anschauen der praktischen Kämpfe als auch das Durchlesen der theoretischen Informationen sehr wichtig. Man muss allerdings beachten, dass sich das Metagame mit der Zeit ändern kann. Dies liegt vor allem an den sogenannten Tier Shifts, bei denen die Pokémon, basierend auf ihrer Nutzungshäufigkeiten, in den Tiers auf- oder absteigen. Deshalb ist es wichtig, sich regelmäßig mit dem Kampfformat zu befassen, um das Team auf eventuelle Änderungen anpassen zu können.

Entry Hazards

→ Hauptartikel: Entry Hazards

Entry Hazards haben einen großen Einfluss auf viele Kämpfe in beinahe allen Kampfformaten. Sie können im Spielverlauf sehr viel Schaden anrichten, weshalb es wichtig ist, die Funktionsweisen und Unterschiede der einzelnen Varianten der Entry Hazards zu kennen. Es befinden sich in beinahe jedem Team Pokémon, die Entry Hazards auslegen können, weshalb es in den meisten Teams wichtig ist, ein Pokémon zu haben, dass diese wieder entfernen können, um den Schaden durch gegnerische Entry Hazards zu minimieren.

Verschiedene grundlegende Teamtypen

Nachdem man sich mit dem aktuellen Metagame und dem Einfluss der Entry Hazards befasst hat, kann man beginnen, sein Team zu bauen. Dafür gibt es zunächst die Unterteilung zwischen den drei Oberkategorien Offensiv, Defensiv und Balanced. Balanced ist dabei ein Spielstil, bei dem offensive und defensive Pokémon kombiniert werden. Beinahe jedes Team lässt sich in eine dieser drei Oberkategorien einteilen. Welche Teamart am sinnvollsten ist, hängt zum einen vom aktuellen Metagame ab. Es gibt einige Kampfformate, in denen die offensiven Pokémon derzeit präsenter sind, während in anderen Kampfformaten eher defensive Pokémon präsent sind. Balanced-Teams lassen sich allerdings in fast jedem Tier spielen. Ein anderer wichtiger Faktor ist die Präferenz des Spielers. Ein Team sollte immer so gebaut werden, dass man selbst damit zurecht kommt. Wenn man mit offensiven Teams weitaus besser spielen kann als mit defensiven Teams, ist es sinnvoll, ein grundlegend offensives Team zu bauen und zu verwenden. Selbiges gilt für die Movesets, also die gewählten Attacken, Items etc., der Pokémon. Wenn man merkt, dass man mit dem allgemein vorgeschlagen Moveset eines Pokémon nicht zurecht kommt oder es nicht in die Struktur des Teams passt, kann man dieses problemlos gegen ein anderes Moveset austauschen, um das Team zu verbessern.

Defensive Teamtypen

Defensive Teams lassen sich grundsätzlich in zwei weitere Unterkategorien aufteilen: Stall und Semi-Stall. Beide Teamarten sind dabei relativ ähnlich und basieren auf darauf, das gegnerische Team durch passiven Schaden wie Vergiftungen oder Entry Hazards zu besiegen, während die eigenen Pokémon möglichst lange überleben sollen und dabei ihre KP immer wieder regenerieren. Typisch für Stall- und Semi-Stall-Teams sind Pokémon, die sehr hohe Artenspezifische Stärken in den KP, der Verteidigung und der Spezial-Verteidigung haben. Zudem verfügen viele dieser Pokémon über Möglichkeiten, um ihre KP zu regenerieren.

Stall

Dieses Team ist ein typisches Stall-Team, das im OU der Siebten Generation gespielt wurde. Das Ziel dieses Teams ist es, gegen sämtliche gegnerische Pokémon eine Antwort zu haben, die im Verlaufe des Spiels immer wieder einwechseln kann. Um dies zu gewährleisten, benutzen fünf der sechs Pokémon im Team Attacken, mit denen sie ihre KP wieder auffüllen können. Einzig Mega-Stolloss hat keinen Zugriff auf eine solche Attacke. Jedoch profitiert Mega-Stolloss von seinen Teammitgliedern, da Pixi und Mamolida einen Wunschtraum an Stolloss weitergeben können. Damit die gegnerischen Pokémon jedoch auch besiegt werden können, kann Mega-Stolloss die Tarnsteine auslegen. Diese sind besonders effektiv, da man das gegnerische Team zu häufigen Wechseln zwingen kann. Auch Toxin von Mamolida und Irrlicht von Mew sorgen für passiven Schaden. Neben diesen passiven Schadensquellen verfügen sämtliche Pokémon über eine oder zwei offensive Attacken. Diese verhindern zum einen, dass diese Pokémon Verzweifler einsetzen müssen, wenn sie von Verhöhner getroffen werden. Auf der andere Seite wird durch diese Attacken weiterer Schaden verursacht, wenn die Pokémon gerade keine defensiven Attacken anwenden.

In diesem Team wird die Anpassung auf das aktuelle Metagame sehr deutlich. Heatran ist mit seinem Lavasturm-Set ein sehr gefährliches Pokémon für Stall-Teams. Auch Magearna kann mit einem Gedankengut-Set eine große Gefahr darstellen. Um gegen diese beiden Pokémon zu gewinnen, verwenden sowohl Mew als auch Mega-Stolloss die Attacke Erdbeben. Um besser gegen Demeteros (Tiergeistform), das meistgespielte Pokémon im OU der siebten Spielgeneration, anzukommen, wird Mamolida anstelle von Aggrostella verwendet, da dieses keine Bodenschwäche hat.

Um ein erfolgreiches Stall-Team zu bauen, verwendet man möglichst defensive Pokémon. Die sechs Pokémon, die man dabei auswählt, müssen dazu in der Lage sein, gegen jedes relevante Pokémon im Metagame eine Antwort zu finden. Deshalb ist es wichtig, die relevanten Pokémon zu kennen. Damit die Wechsel zwischen den eigenen defensiven Pokémon problemlos stattfinden können, ist ein Pokémon mit Turbodreher oder Auflockern notwendig. Ansonsten werden vor allem Stachler und Giftspitzen zu einem großen Problem. Es ist ebenfalls wichtig, das eigene Team von Statusveränderungen zu befreien, da diese die eigenen Pokémon daran hindern, lange im Kampf zu bleiben. Schwere Vergiftungen sind besonders hinderlich, da diese dafür sorgen, dass die eigenen Pokémon nach einer relativ geringen Rundenzahl wieder auswechseln müssen, um eine hohe KP-Anzahl zu haben, wenn sie wieder einwechseln. Deshalb bietet es sich an ein Pokémon ins Team aufzunehmen, dass entweder Vitalglocke oder Aromakur beherrscht, um das gesamte Team von Statusveränderungen zu befreien. Ein weiteres Problem für Stall-Teams sind Set-Up-Sweeper, da diese in der Regel, aufgrund der fehlenden offensiven Präsenz des Stall-Teams, relativ problemlos ihre Set-Up-Attacken einsetzen können. Deshalb sollte vor allem darauf geachtet werden, dass man gute Antworten auf die beliebten Set-Up-Sweeper hat. Besonders gut bietet sich dabei ein Pokémon mit der Fähigkeit Unkenntnis an, da dieses sämtliche offensiven Statuswerterhöhungen ignorieren kann. Damit die eigenen Pokémon im gesamten Spielverlauf immer wieder in gegnerische Angriffe einwechseln können, ist es wichtig, ihre KP zu regenerieren. Dies geschieht vorzugsweise durch Attacke wie Ruheort, Weichei oder Synthese. Aber auch die Attacke Wunschtraum kann genutzt werden, um die KP der eigenen Teammitglieder zu regenerieren. Die Fähigkeit Belebekraft hilft ebenfalls, da diese dafür sorgt, dass sogar beim Auswechseln KP regeneriert werden.

Damit die gegnerischen Pokémon allerdings auch Schaden nehmen, ist es wichtig, trotz der hauptsächlich defensiven Auslegung des Teams auf offensive Attacke zurückzugreifen. Diese verhindern zum einen, das man Verzweifler einsetzen muss, nachdem man von Verhöhner getroffen wurde, hindern den Gegner aber auch daran, ohne Gegenwehr Set-Up-Attacken einzusetzen. Neben den offensiven Attacken wird auch auf passive Schadensquellen, wie Entry Hazards oder Statusveränderungen, zurückgegriffen.

Die beste Waffe gegen Stall-Teams sind Stallbreaker, weshalb man in seinem Team eine gute Antwort gegen diese braucht. Man sollte sich vorher informieren, welche Stallbreaker in dem jeweiligen Kampfformat verwendet werden und sich dementsprechend Strategien überlegen, um diese zu besiegen.

Wenn man ein Stall-Team verwendet, sollte man darauf achten, dass möglichst viele eigene Pokémon eine hohe KP-Anzahl aufweisen, um zu gewährleisten, dass diese gefahrlos in die gegnerischen Angriffe einwechseln können. Dabei sollte auch beachtet werden, dass die gegnerischen Pokémon Volltreffer landen können. Außerdem dauern die meisten Kämpfe mit Stall-Teams sehr lange, da beide Spieler sowohl wenig Schaden anrichten, als auch wenig Schaden verursachen. Da die Kämpfe auf den Konsolen eine Zeitbegrenzung haben, können viele Kämpfe, in denen ein Stall-Team beteiligt ist, nicht zu Ende geführt werden.

Semi-Stall

Der Aufbau von Semi-Stall-Teams ähnelt dem Aufbau der Stall-Teams stark. Auch diesen Teams bauen auf passivem Schaden, um den Gegner zu besiegen, wozu auch stark defensiv ausgelegte Pokémon verwendet werden. Im Gegensatz zu reinen Stall-Teams verwenden Semi-Stall-Teams jedoch ein Pokémon, mit dem das Spiel gewonnen werden soll. Solche Pokémon sind in der Regel Set-Up-Sweeper, die aber dennoch viel Bulk besitzen und in der Regel ihre KP regenerieren können. Solche Pokémon können beispielsweise Gedankengut-Suicune oder Fluch-Relaxo sein.

Der Vorteil von Semi-Stall Teams ist, dass sie ein Pokémon haben, das offensiven Druck ausüben kann. Somit können gegnerische defensive Pokémon besser besiegt werden, was mit Stall-Teams ansonsten problematisch werden kann. Auf der anderen Seite haben Semi-Stall-Teams nur fünf typische Walls anstelle von sechs Walls, wie sie in Stall-Teams enthalten sind. Somit ist das Duell gegen offensiv ausgelegte Teams schwieriger, da das eigene Team weniger mögliche Antworten auf die gegnerischen Pokémon enthält. Beide Teamarten haben Vor- und Nachteile, die gewählte Variante hängt meistens von der Präferenz des Spielers ab.

Balanced Teams

Balanced-Teams verwenden sowohl offensive, als auch defensive Pokémon. Die Grundidee hinter diesen Teams besteht darin, gegen die gefährlichen offensiven Pokémon des Gegners eine defensive Antwort zu haben, dann aber, im Gegensatz zu Stall-Teams, dazu in der Lage zu sein, auch offensiven Druck auszuüben.


Dieses Team ist ein Balanced-Team, das im OU der Achten Spielgeneration gespielt werden kann. Es enthält sowohl einen defensiven Kern, der aus Pixi und Branawarz besteht, als auch einen offensiven Kern, der aus Katapuldra, Kyurem und Jirachi besteht. Hitze-Rotom kann defensive und offensive Aufgaben übernehmen und fungiert deshalb als Verbindung zwischen dem offensiven und dem defensiven Teil des Teams. Pixi und Branawarz sind dazu in der Lage, die meisten gefährlichen offensiven Pokémon im OU zu checken. Dazu gehören unter anderem Katapuldra, Kyurem, Pescragon und Liberlo. Zudem kann Pixi mit Hilfe eines Wunschtraums auch die KP von Branawarz regenerieren, wodurch Branawarz häufig in gegnerischen Attacken einwechseln kann. Gegen offensive Pokémon wie Zeraora, die sowohl Pixi als auch Branawarz besiegen können, kann Hitze-Rotom aushelfen, welches auf der anderen Seite auch von dem Wunschtraum von Pixi profitiert. Die offensive Pokémon decken ihre Schwächen gegenseitig ab. Kyurem und Katapuldra haben Probleme gegen Pixi, was eines der meistgespielten Pokémon ist. Dieses kann von Jirachi besiegt werden. Auf der anderen Seite hat Jirachi Probleme gegen Pokémon wie Krarmor, Aggrostella und Hippoterus, welche von Kyurem, Hitze-Rotom und Katapuldra bedroht werden. Auch die offensiv ausgelegten Pokémon haben solide Artenspezifische Stärken in den Defensivwerten, sodass auch diese in die ein oder andere schwächere Attacke einwechseln können. Die Attacken Kehrtwende, Voltwechsel und Teleport helfen zusätzlich dabei, immer das richtige Pokémon im Kampf zu haben.

Um ein erfolgreiches Balanced-Team zu bauen, benötigt man 2-3 defensive Pokémon und 2-3 offensive Pokémon. Zusätzlich zu diesen Pokémon kann man Pokémon, wie das Hitze-Rotom im Beispielteam, hinzufügen, die das Team als sogenannter Glue zusammenhalten. Die defensiven Pokémon sollten dabei so gewählt werden, dass sie die wichtigsten offensiven Pokémon im jeweiligen Metagame besiegen können. Jedoch ist es in der Regel nicht möglich, sämtliche offensiven Pokémon mit nur 2-3 Pokémon abzudecken. Deswegen sollten die offensiven Pokémon so gewählt werden, dass sie gegen die Pokémon bestehen können, gegen die die defensiven Pokémon Probleme haben. Aber auch die Synergie zwischen den offensiven Pokémon sollte stimmen, sodass die offensiven Pokémon gegenseitig ihre Checks besiegen können. Zusätzlich sollte zu den offensiven Pokémon mindestens ein Pokémon gehören, das unter die Kategorie der Wallbreaker fällt. Somit kann man verhindern, dass gegnerische Walls nicht vom eigenen Team besiegt werden können.

Bei Balanced-Teams sind Entry Hazards ebenfalls sehr wichtig. Balanced-Teams basieren darauf, oft zwischen ihren defensiven und offensiven Pokémon zu wechseln, weshalb Entry Hazards auf der eigenen Seite sehr hinderlich sind. Deshalb sollte auf jeden Fall ein Pokémon mit Turbodreher oder Auflockern verwendet werden. Diese Attacken können dabei sowohl von defensiven, als auch von offensiven Pokémon verwendet werden. Auf der anderen Seite ist es aber auch wichtig, eigene Entry Hazards auf die gegnerische Spielfeldseite zu legen, um seine Wechsel zu bestrafen. Deshalb sollte auch mindestens eine Art der Entry Hazards, vorzugsweise die Tarnsteine, im Team enthalten sein.

Balanced-Teams sind die Teamart, die am einfachsten zu bauen ist. Dies liegt daran, dass beinahe jedes Pokémon in einem Balanced-Team gespielt werden kann. Zudem ist es relativ einfach, ein Balanced-Team effektiv zu verwenden, da man oft auf seine Defensive zurückgreifen kann, um Predictions zu umgehen. Deshalb sind diese Teams vor allem bei Einsteigern ins Competitive Play beliebt, aber auch auf höherem Niveau können Balanced-Teams effektiv verwendet werden.

Offensive Teams

Offensive Teams versuchen den Gegner mit hoher Durchschlagskraft zu besiegen, bevor dieser zu viel Schaden anrichten kann. Dabei werden keine rein defensiv ausgelegten Pokémon verwendet, stattdessen werden sämtliche benötigte Rollen von offensiven Pokémon ausgeführt. Die hohe Durchschlagskraft macht diese Teams zu sehr gefährlichen Gegnern, allerdings sind sie auch riskant zu spielen, da es diesen Teams an defensivem Rückhalt fehlt.

Bulky Offense

Dieses Team ist ein Bulky Offense-Team, das im UU der achten Spielgeneration gespielt werden kann. Wie der Name schon vermuten lässt, ist dieses Team eher offensiv ausgelegt. Die Teammitglieder können allerdings, trotz ihrer hohen Offensivwerte, die ein oder andere Attacke wegstecken. Somit ist ein Bulky Offense-Team offensiver ausgelegt als Balanced-Teams, allerdings nicht so offensiv wie Hyper Offense-Teams.

Das grundlegende Ziel dieses Teams besteht darin, die Entry Hazards Tarnsteine und Stachler mit Brockoloss und Tectass auszulegen, und diese mit den starken Wallbreakern Guardevoir und Roserade ausnutzen. Die Kombination aus diesen beiden Wallbreakern setzt beinahe jedes defensive Pokémon im UU unter Druck. Zusätzlich enthält das Team noch ein Libelldra, welches mit einem Wahlschal nötige Initiative mitbringt, um gegen Set-Up-Sweeper wie Maxax anzukommen. Auch Duokles hilft dabei, schnelle Pokémon zu revengen, da es mit Schattenstoß über eine Prioritätsattacke verfügt. Zudem kann es mit Schwerttanz selbst zu einem gefährlichen Set-Up-Sweeper werden und ist somit oft die Win Condition dieses Teams.

Beim Betrachten dieses Teams fällt zudem auf, dass die Teammitglieder, trotz offensiver Auslegung, über solide Defensivwerte verfügen und somit einige Angriffe wegstecken können. Trotzdem enthält dieses Team kein defensiv ausgelegtes Pokémon, sodass wiederholtes Einwechseln in gegnerische Attacken nur eingeschränkt möglich ist.

Beim Bau eines Bulky Offense-Teams werden vor allem Pokémon verwendet, die sowohl gute Offensiv-, als auch gute Defensivwerte haben. Dies führt allerdings oft dazu, dass die Initiative der gewählten Pokémon relativ gering ist, da nur wenige Pokémon existieren, bei denen sowohl Offensiv-, Defensiv-, als auch Initiativ-Werte gut sind. Die Geschwindigkeit darf allerdings nicht vernachlässigt werden, da ansonsten schnelle, offensiv Pokémon ein großes Problem werden können. Deshalb sollte das Team auch schnelle Pokémon, beispielsweise Wahlschalnutzer, enthalten, um eine Antwort auf diese schnellen, gegnerischen Pokémon zu haben.

Beim Spielen eines Bulky Offense-Teams sollte der offensive Druck auf das gegnerische Team möglichst konstant aufrecht erhalten werden. Dazu werden zum einen starke Wallbreaker verwendet, in die der Gegner möglichst wenige Pokémon einwechseln kann. Zudem spielen Entry Hazards eine wichtige Rolle, da diese den Gegner für seine Wechsel bestrafen. Bulky Offense-Team zwingen den Gegner in der Regel dazu, relativ oft zu wechseln, sodass die Entry Hazards viel Schaden anrichten können.

Hyper Offense

Dieses Team ist ein Hyper Offense-Team. Wie der Name schon sagt, setzt dieses Team komplett auf die Offensive, die Defensive wird dabei vernachlässigt. Dies ist bereits an den Teammitgliedern zu erkennen, sämtliche Pokémon in diesem Team sind sehr offensiv ausgelegt und haben eher schlechtere Defensivwerte. Dies macht es schwierig in gegnerische Angriffe einzuwechseln. Auf der anderen Seite kann jedes Teammitglied sehr viel Schaden austeilen und somit viele gegnerische Pokémon unter Druck setzen, sodass die gegnerischen defensiven Pokémon kaum in die eigenen Angriffe einwechseln können. Um dies zu erreichen, ist es wichtig, so oft wie möglich schneller zu sein als der Gegner, sodass sich in Hyper Offense-Teams häufig Pokémon mit hohen Initiative-Artenspezifische Stärken finden.

Das Beispielteam besteht aus sechs sehr gefährlichen offensiven Pokémon des OU-Tiers der siebten Generation, die sich gegenseitig möglichst gut ergänzen. Zunächst fällt die Kombination aus Kapu-Riki und Resladero auf, bei der Resladero sehr stark vom Elektrofeld profitiert. Dieses sorgt dafür, dass der Elektro-Samen von Resladero aktiviert wird, wodurch seine Fähigkeit Entlastung wirkt und sich seine Initiative verdoppelt, wodurch Resladero in den meisten Fällen das schnellste Pokémon auf dem Spielfeld ist. Deshalb wird Resladero benutzt, um den Kampf zu gewinnen, sobald viele gegnerische Pokémon geschwächt sind. Aber auch Mega-Diancie profitiert von dem Elektrofeld, da dieses dafür sorgt, dass seine Attacke Natur-Kraft zu einem Donnerblitz wird, sodass Mega-Diancie gegen häufige Checks, wie Kaguron oder Aggrostella, gewinnen kann. Demeteros (Tiergeistform) kann die Tarnsteine auslegen und ebenfalls ansonsten gefährliche Pokémon, wie Tangoloss oder Mega-Bisaflor, mit einem Finalen Steilflug besiegen. Ash-Quajutsu ist ein sehr schnelles offensives Pokémon, das neben Resladero zum Revengen verwendet werden kann. Auch die Prioritätsattacke Wasser-Shuriken ist hilfreich gegen Pokémon wie Stalobor im Sandsturm, welches ansonsten, aufgrund seiner Fähigkeit Sandscharrer, schneller als das gesamte Team ist und sehr gefährlich wird. Zusätzlich kann Ash-Quajutsu Stachler auslegen, wenn der Gegner ein Pokémon hat, das problemlos in die Angriffe dieses Pokémon einwechseln kann. Katagami ist vor allem wegen seiner hohen Initiative im Team, da es durch den Wahlschal in der Lage ist, ein Magearna nach einem Gangwechsel zu outspeeden und stark zu treffen, da dieses ansonsten ein großes Problem für das Team wird. Aber auch abseits von gegnerischen Magearna ist Katagami hilfreich, um gegen Pokémon wie Tentantel und Wasch-Rotom anzukommen.

Beim Bau eines Hyper Offense-Teams muss man auf zwei Arten von gegnerischen Pokémon aufpassen. Zum einen muss das Team dazu in der Lage sein, gegen sämtliche defensive Pokémon des jeweiligen Kampfformates eine Antwort zu finden. Ein Hyper Offense-Team, das beinahe keine Chance hat, ein bestimmtes defensives Pokémon oder eine beliebte Kombination aus zwei defensiven Pokémon zu besiegen, sollte angepasst werden, um gegen diese Pokémon gewinnen zu können. Das zweite große Problem sind gegnerische Pokémon, die schneller sind als die eigenen Pokémon. Da dem Team der defensive Rückhalt fehlt, müssen offensive Pokémon besiegt werden, indem ein eigenes Pokémon im Optimalfall schneller als dieses ist, da es ansonsten einen Treffer einstecken muss. Um zu verhindern, dass der Gegner das schnellste Pokémon im Kampf hat, sollte ein Wahlschal-Nutzer verwendet werden. Aber auch Prioritätsattacken helfen dabei, schnelle gegnerische Pokémon zu besiegen.

Auch für Hyper Offense-Teams sind Entry Hazards relevant, um gegnerische Wechsel zu bestrafen und Zusatzschaden zu verursachen. Allerdings ist auch ein Pokémon, mit dem Entry Hazards entfernt werden können, sehr wichtig, da diese Teams ansonsten sehr große Probleme mit gegnerischen Klebenetzen haben.

Ein Hyper Offense-Team erfolgreich zu spielen erfordert in der Regel viel Erfahrung und Kenntnis über das Tier, in dem man spielt. Da der defensive Rückhalt fehlt, ist es wichtig, bereits beim Anblick des gegnerischen Teams zu wissen, welche Pokémon in diesem Kampf besonders wichtig sind und welche eher unwichtig sind. Zudem sollte auch während des Kampfes der Verlauf der nächsten Spielzüge möglichst vorausgeplant werden, um die eigenen Pokémon nicht zu gefährden. Da der Gegner gefahrlos in eines seiner Pokémon wechseln kann, sobald ein anderes besiegt wurde, kommt es häufig zu Situationen, in denen man ein eigenes Pokémon besiegen lassen muss, da man keine Möglichkeit hat, die gegnerische Attacke mit einem Pokémon wegzustecken. Für diese Fälle ist es wichtig, zu wissen, welche Pokémon für den weiteren Spielverlauf relevant sind. Aus solchen Situationen kann man sich aber ebenfalls retten, indem man richtig vorhersieht, welche Attacke der Gegner verwendet. Die Spielweise eines Hyper Offense-Teams ist eher nicht für Anfänger geeignet, da man eine sehr gute Übersicht über den Spielverlauf benötigt, um den Kampf gewinnen zu können. Wenn man diese Übersicht jedoch hat, werden Hyper Offense-Teams zu großen Bedrohungen, die die Kämpfe schnell entscheiden können.

Spezielle Teamtypen

Neben den grundlegenden Teamtypen kann man sein Team auch um besondere Attacken oder Fähigkeiten bauen, von denen das ganze Team profitieren soll. Zu diesen Teamtypen zählen beispielsweise Wetterteams oder Bizarroraum-Teams.

Wetter

Dieses Team ist ein oft gespieltes Regen-Team aus dem OU der siebten Spielgeneration. Das gesamte Team basiert auf Pelipper, das mit seiner Fähigkeit Niesel den Regen erzeugen kann. Dank des Nassbrocken bleibt dieser Regen für acht Runden. Diese Runden sollen von den anderen Teammitgliedern ausgenutzt werden. Das Team enthält vier Wasser-Pokémon, was daran liegt, dass Wasser-Attacken im Regen um 50 % verstärkt werden. Mega-Sumpex ist ein typischer Sweeper in Regen-Teams, da es dank seiner Fähigkeit Wassertempo im Regen eine verdoppelte Initiative hat, wodurch es, in Kombination mit seinen hohen Artenspezifische Stärken in den anderen Statuswerten, sehr gefährlich werden kann. Ash-Quajutsu profitiert enorm von seiner im Regen verstärkten Hydropumpe und sorgt dankt seiner hohen Initiative dafür, dass Pokémon wie Kapu-Riki besser bekämpft werden können. Tentantel sorgt zum einen für Entry Hazards, indem es Tarnsteine und Stachler auslegen kann. Außerdem halbiert der Regen die Stärke von Feuer-Attacken, sodass Tentantel auch Feuer-Attacken wegstecken kann. Boreos (Tiergeistform) kann mit seinem Orkan im Regen immer treffen und kümmert sich zum Einen um das Entfernen der Entry Hazards durch Auflockern, kann aber ebenfalls Pflanzen-Pokémon unter Druck setzen, die sonst eine Gefahr für dieses Team sind. Azumarill ist mit Bauchtrommel in der Regel das Pokémon, das den Kampf beenden soll. Nach einer Bauchtrommel erreicht die Wasserdüse eines Azumarill ohnehin schon ein hohes Schadenspotenzial, falls der Regen zusätzlich aktiv ist, können nicht viele Pokémon diesen Angriff wegstecken. Die Taktik des Teams basiert in der Regel darauf, die Wasser-Resistenzen des Gegners so weit zu schwächen, dass Azumarill diese mit einer Wasserdüse besiegen kann. Stattdessen können aber auch Mega-Sumpex und Ash-Quajutsu die Aufgabe von Azumarill übernehmen, sobald das Team geschwächt wurde. Welches Pokémon diese Aufgabe am besten erfüllt, hängt vom gegnerischen Team ab.

Der Aufbau eines Wetter-Teams hängt von dem verwendeten Wetter ab, dennoch sehen sie dem Aufbau des Beispielsteams meistens ähnlich. Die Grundlage eines Wetterteams bildet immer ein Pokémon, dass mit seiner Fähigkeit das jeweiligen Wetter verursachen kann. Dazu gehören die Fähigkeiten Dürre, Niesel, Sandsturm und Hagelalarm. Die anderen Pokémon sind Pokémon, die möglichst vom jeweiligen Wetter profitieren. Dennoch muss darauf geachtet werden, dass das Team nicht zu viele gemeinsame Schwächen hat, sodass es nicht von einem Pokémon alleine besiegt werden kann.

Regen- und Sonnen-Teams werden dabei sehr ähnlich aufgebaut. Sie bestehen zum einen aus Pokémon, die durch ihre Fähigkeiten Wassertempo oder Chlorophyll eine verdoppelte Initiative durch das jeweilige Wetter erhalten. Neben diesen Pokémon enthalten diese Teams auch Pokémon, die davon profitieren, dass ihre Wasser- oder Feuer-Attacken durch das Wetter weiterhin verstärkt werden. Die restlichen Teammitglieder haben die Aufgabe, die Schwächen des Teams abzudecken. Dabei profitieren diese Pokémon bestenfalls auch von dem jeweiligen Wetter, indem sie beispielsweise Attacken wie Donner, Orkan oder Solarstrahl verwenden, welche im jeweiligen Wetter verbessert werden. Auch Fähigkeiten wie Hydration oder Solarkraft können verwendet werden. Insgesamt ist es wichtig, das das Team nicht gegen einen bestimmten Typen eine große Schwäche aufweist, was leicht passieren kann, da vor allem Regen-Teams zum Großteil aus Wasser-Pokémon bestehen.

Um den Sandsturm werden in der Regel keine gesamten Teams gebaut, dieses Wetter wird eher als Teilstrategie des Teams verwendet. Dies liegt daran, dass es, abgesehen von Sandscharrer-Pokémon, kaum Pokémon gibt, die stark vom Sandsturm profitieren. Deshalb bestehen diese Teams oft aus einem Pokémon mit der Fähigkeit Sandsturm und einem oder zwei Sandscharrer-Pokémon. Neben diesen Pokémon werden Pokémon verwendet, die die Schwächen des restlichen Teams ausgleichen sollen. Dabei bieten sich beispielsweise Gesteins-Pokémon an, da die Spezial-Verteidigung dieser im Sandsturm erhöht wird.

Hagelalarm-Pokémon werden in den meisten Fällen lediglich verwendet, um die Attacke Auroraschleier zu verwenden und damit das eigene Team zu unterstützen. Neben diesen Pokémon können allerdings auch Teammitglieder mit der Fähigkeit Schneescharrer verwendet werden, um den Hagel auszunutzen. Jedoch sind sämtliche Pokémon mit den Fähigkeiten Hagelalarm und Schneescharrer Eis-Pokémon. Da der Eis-Typ eine sehr schlechte defensive Typenabdeckung hat, ist es meistens nicht sinnvoll, mehr als ein Eis-Pokémon im Team zu haben.

In der fünften Spielgeneration waren Wetter-Teams weitaus beliebter als in den späteren Generationen, da das Wetter, das durch die Wetter-Fähigkeit erzeugt wurde, permanent aktiv war, solange kein anderes Pokémon mit einer Wetter-Fähigkeit in den Kampf geschickt wurde. Aufgrund des dauerhaften Wetters gehören Wetter-Teams zu den stärksten Teams im OU dieser Generation, während sie in den anderen Generationen eher nebensächlich sind.

Bizarroraum

Dieses Team ist ein beliebtes Team im OU der siebten Spielgeneration und basiert auf der Attacke Bizarroraum. Diese Attacke sorgt dafür, dass für die nächsten 4 Züge, nach dem Einsatz der Attacke, das Pokémon, das den geringeren Initiative-Wert aufweist, zuerst angreifen kann. Dadurch kann die niedrige Initiative der Teammitglieder zum eigenen Vorteil genutzt werden. Bizarroraum-Teams bestehen in der Regel aus Pokémon, die den Bizarroraum aufsetzen sollen und aus möglichst langsamen Wallbreakern, die den Bizarroraum möglichst effektiv ausnutzen sollen.

In diesem Team haben vor allem Selfe und Cresselia die Aufgabe, den Bizarroraum einzusetzen. Selfe wird dabei in der Regel zuerst in den Kampf geschickt, da es neben dem Bizarroraum auch mit Tarnsteinen das eigene Team unterstützen kann. Das Mentalkraut verhindert, dass Selfe durch einen gegnerischen Verhöhner am Einsatz von Bizarroraum gehindert wird. Nachdem es Bizarroraum eingesetzt hat, möchte man möglichst schnell ein offensives Pokémon dieses Teams einsetzen, das am besten keinen gegnerischen Angriff beim Einwechseln einstecken sollte. Deshalb nutzt Selfe Memento-Mori, um sich selbst zu besiegen und gleichzeitig die gegnerischen Offensivwerte um zwei Stufen zu senken. Cresselia fungiert als zweiter Bizarroraumnutzer und wird ähnlich verwendet wie Selfe. Auch Cresselia kann sich mit Lunartanz selbst besiegen und macht somit Platz für ein offensives Pokémon, das zudem noch vollständig geheilt wird. Zudem kann Cresselia mit Eisstrahl gegnerische Knakrack besiegen, die ansonsten ein Problem gegen dieses Team darstellen. Magearna ist der dritte und letzte Nutzer der Attacke Bizarroraum, kann aber, im Gegensatz zu Selfe und Cresselia, selbst durch den Bizarroraum profitieren und das gegnerische Team mit seinen Attacken unter Druck setzen.

Mega-Flunkifer, Alola-Knogga und Krebutack sind die drei Pokémon, die hauptsächlich vom Bizarroraum profitieren sollen. Alle drei haben eine sehr niedrige Initiative, aber dafür aber eine sehr hohe Durchschlagskraft. Somit sind diese, wenn der Bizarroraum aktiv ist, beinahe immer schneller als der Gegner und können mit ihren starken Attacken viel Schaden anrichten. Vor allem gegen Alola-Knogga können nur wenige Pokémon sicher einwechseln, sodass es sehr viel Druck aufbauen kann. Die Prioritätsattacken Tiefschlag und Wasserdüse von Mega-Flunkifer und Krebutack sorgen zudem dafür, dass gegnerische Pokémon auch außerhalb des Bizarroraums besiegt werden können.

Beim Bau einen Bizarroraum-Teams benötigt man zunächst verlässliche Nutzer der Attacke Bizarroraum. Da die Attacke Bizarroraum eine Priorität von -6 hat, eignen sich für diese Rolle vor allem sehr defensive Pokémon. Zudem sollten diese Pokémon das Spielfeld möglichst schnell verlassen können, damit der Effekt von Bizarroraum möglichst effektiv genutzt werden kann. Dafür eignen sich Attacken wie Memento-Mori, Heilopfer oder Explosion. Kehrtwende und Voltwechsel sind eher nicht geeignet, da die Bizarroraumnutzer im Bizarroraum oft schneller sind als der Gegner, wodurch das eingewechselte Pokémon den gegnerischen Angriff einstecken muss. Neben diesen defensiven Bizarroraumnutzern können auch offensive Bizarroraumnutzer verwendet werden, die nach dem Einsatz von Bizarroraum selbst von diesem profitieren. Neben Magearna eignen sich auch Pokémon wie Muramura oder Silembrim für diese Rolle. Es sollte jedoch beachtet werden, dass diese offensiven Bizarroraumnutzer nicht so verlässlich sind wie die defensiven Nutzer, weshalb man nicht nur auf die offensiven Nutzer setzen sollte.

Neben den Pokémon, die die Attacke Bizarroraum nutzen, enthalten Bizarroraum-Teams auch Pokémon, die den Effekt dieser Attacke ausnutzen. Dazu gehören vor allem sehr durchschlagskräftige Pokémon, die allerdings eine niedrige Initiative haben, um somit bei aktivem Bizarroraum schneller zu sein als das gesamte gegnerische Team. Bei diesen Pokémon sollten allerdings die Items Wahlband und Wahlbrille in der Regel vermieden werden, da diese dafür sorgen, dass das eigene Pokémon den Angriff nicht wechseln kann. Falls der Gegner eine Resistenz gegen diesen Angriff im Team hat, ist man in der Regel dazu gezwungen, das eigene Pokémon auszuwechseln, wodurch eine Runde des Bizarroraums verloren geht. Allgemein sollten die Runden des Bizarroraums möglichst effektiv genutzt werden, weshalb sich auch Attacken wie Schwerttanz oder Ränkeschmied anbieten, wenn ein Wechsel des gegnerischen Pokémon erwartet wird.

Bizarroraum-Teams sollten auf jeden Fall zwei Bizarroraumnutzer und drei Bizarroraumausnutzer enthalten, um effektiv zu funktionieren. Zudem ist es wichtig, keine passiven Pokémon ins Team aufzunehmen, da diese keine offensiven Druck ausüben und damit die wenigen Runden des Bizarroraums verschwenden. Pokémon wie Mega-Zobiris profitieren zwar aufgrund ihrer niedriger Initiative vom Bizarroraum, können aber kaum Schaden verursachen und verbrauchen die Runden vom Bizarroraum. Ein weitere wichtiger Faktor sind Pokémon, die die eigenen Bizarroraumnutzer am Einsatz von Bizarroraum hindern. Dies kann zum einen durch die Attacke Verhöhner, welche das getroffene Pokémon am Einsatz von Status-Attacken hindert, oder mit Angriffen, die so stark sind, dass sie den Bizarroraumnutzer mit einem Treffer besiegen können, geschehen. Besonders gegen die starken gegnerischen Wallbreaker haben Bizarroraum-Teams nur wenige Antworten, die beste Option ist eine Prioritätsattacke. Um Verhöhner zu verhindern, kann auf das Item Mentalkraut zurückgegriffen werden. Pokémon mit Auflockern oder Turbodreher werden eher nicht in Bizarroraum-Teams eingebaut, da die wenigen Runden des Bizarroraum für starke Angriffe genutzt werden sollten.

Alle Teammitglieder eines Bizarroraum-Teams sollten eine möglichst niedrige Initiative haben. Dies kann erreicht werden, indem ein Wesen gewählt wird, das die Initiative senkt und die Initiative-IS möglichst niedrig sind.

Bizarroraum-Teams können sehr riskant sein, da sie nur wenig ausrichten können, wenn der Bizarroraum nicht aktiv ist. Deshalb wird dieser Teamtyp eher selten verwendet.

Allgemeine Teambauhinweise

Es ist grundsätzlich wichtig, dass man sich klar macht, dass kein Team perfekt ist. Jedes Team steht gegen bestimmte Pokémon schlechter da als gegen andere, dagegen kann man auch nicht viel machen. Es ist auch nicht möglich, gegen jedes mögliche Pokémon einen perfekten Check oder ein Pokémon, das den Gegner mit einem Treffer besiegen kann, zu haben. Stattdessen sollte man gegen möglichst viele gegnerische Pokémon eine Taktik haben, um gegen sie bestehen zu können. Deshalb ist es wichtig, sich bereits vor dem Kampfbeginn mit dem gegnerischen Team zu befassen, sodass man weiß, welche Pokémon in dem Kampf wichtig sind und welche eher unwichtig sind. Aber auch mit einer Taktik gegen jeden möglichen Gegner kann man den Sieg nicht garantieren. Jedoch kann man seine Siegeschancen erhöhen, wenn man gegen die oft gespielten Pokémon gut dasteht.

Es ist zudem auch nicht unbedingt nötig, jede Schwäche jedes einzelnen Teammitgliedes perfekt ausgleichen zu können. Falls sich in einem Tier fast keine gefährlichen offensiven Stahl-Pokémon befinden, ist eine verlässliche Resistenz gegen Stahl-Attacken nicht das Wichtigste und kann gegebenenfalls vernachlässigt werden. Ebenfalls sollte auf mögliche Coverage-Attacken der gegnerischen Pokémon geachtet werden. Viele Boden-Pokémon greifen beispielsweise auf Gesteins-Attacken zurück, weshalb Flug-Pokémon oft nicht ausreichen, um gegen Boden-Pokémon zu bestehen. Jedoch hängen solche Faktoren immer vom jeweils gewählten Kampfformat ab, da in jedem Kampfformat verschiedene relevante Pokémon auftreten, die sich oft kaum vergleichen lassen.

Neben dem Teambau sollte auch auf die Eigenschaften der einzelnen Pokémon geachtet werden. Zum einen sollte verhindert werden, dass beide Defensivwerte eines Pokémon gleich hoch sind, da in diesem Fall ein gegnerisches Pokémon mit der Fähigkeit Download sowohl eine Angriffs-, als auch eine Spezial-Angriffs-Steigerung bekommen kann. Jedoch möchte man in der Regel, dass diese Pokémon eine Angriffssteigerung erhalten, da diese häufig spezielle Angreifer sind. Deshalb sollten in diesen Fällen die FP so verteilt werden, dass die Spezial-Verteidigung um einen Punkt höher ist als die Verteidigung.

Auch der Angriffswert der eigenen Pokémon ist relevant. Sollte ein Pokémon keine physischen Attacken verwenden, ist es empfehlenswert, den eigenen Angriffswert möglichst gering zu halten, da auf diese Weise gegnerische Schmarotzer weniger Schaden anrichten. In diesem Fall sollten Wesen verwendet werden, die den Angriff senken und die IS im Angriffswert sollten möglichst gering sein.

Zudem ist es oft sinnvoll, eine ungerade maximale KP-Anzahl auf seinen Pokémon zu haben. Ein Ramoth mit gerader KP-Anzahl wird beispielsweise durch zweimaliges Einwechseln in Tarnsteine besiegt. Bei ungeraden Zahlen wird der Schaden durch Tarnsteine jedoch abgerundet, sodass Ramoth nach dem zweimaligen Einwechseln noch 1 KP übrig hat. Bei Pokémon ohne Tarnsteinschwäche sind ungerade KP nur selten relevant, da diese, wenn sie von Gesteins-Attacken neutral getroffen werden, acht Mal in Tarnsteine einwechseln müssen, damit die ungerade KP-Zahl relevant ist. Falls allerdings ebenfalls Stachler ausliegen oder das eigene Pokémon vergiftet wird, kann es ebenfalls zu Situationen kommen, in denen das eigene Pokémon mit 1 KP überlebt, da es eine ungerade KP-Zahl hat.

Optimieren des Teams

Nachdem man das Team gebaut hat, ist es wichtig, das Team möglichst oft und ausgiebig zu testen. Dafür sollten möglichst viele Kämpfe gegen andere Teams aus diesem Tier bestritten werden. Dafür eignen sich vor allem Kampfsimulatoren, da mit diesen schnell Gegner gefunden werden können. In diesen Testkämpfen sollte man darauf achten, welche Pokémon dem eigenen Team Probleme bereiten. Daraufhin sollte das Team angepasst werden, um mit diesem Pokémon zurecht zu kommen. Dafür muss in einigen Fällen ein Teammitglied durch ein anderes Pokémon ersetzt werden, in anderen Fällen reicht es bereits, das Moveset eines Pokémon zu ändern. Beispielsweise können Attacken geändert werden, um das problematische Pokémon gut zu treffen oder FP-Verteilungen angepasst werden, um bestimmte Attacken sicher zu überleben. Mit dem verbesserten Team sollten nun wieder Testkämpfe bestritten werden, um zu überprüfen, ob das Team durch die Veränderung neue Schwächen erhalten hat. Nachdem man das Testen vollendet hat, ist der Teambauprozess abgeschlossen.